Aus dem Stoffelager geplaudert – 2019.03

Die Sommerferien haben hier begonnen. Da das in den vergangenen Jahren auch mal gar keine Zeit für mich bedeutete, nehme ich den Rhytmus des Stoffelager-Updates einfach ungetriggert auf und schreibe und zeige was so in den vergangenen zwei Monaten aus dem Stoffbestand genäht wurde. Zu gegebener Zeit verlinke ich dann zum Update bei Frau Küstensocke ;-)

ZahlenUpdate: Die absolute Bestandsveränderung muss ich noch mal nachrechnen. Die Bestandsverarbeitungsquote lag im Mai bei 58%, im Juni bei 84% und schnellt mit diesen beiden guten Monaten für das Jahr hoch auf 64%.

Im Allgemeinen aber nährt sich das Stoffhörnchen mühsam, aber bewusst.

Die kleine türkisfarbene Patchworkdecke ist fertig. In ihr verarbeitet einige Stoffreste (türkisfarbene Sternchenbaumwolle, gepixelter Minky-Polyester), ein vor 2 Jahren mit den Kindern test-gebatikter Baumwollstoff aus einem alten Bettlaken und auf der Rückseite ein türkisfarbener Baumwolljersey, der bestimmt schon 30 Jahre hier und bei meiner Mutter lag, denn aus diesem Stoff hatte ich mir in Jugendzeiten mein erstes Poloshirt genäht. Heute trägt er zu einem Bestandsabbau von minus 1,6 Meter bei.

Um das Nähen der Decke ein bisschen spannender zu machen, habe ich einige Zierstiche verwendet und das Mittelteil mit kleinen Sternchen mit der Nähmaschine gequiltet.

Eine weitere Decke ist in Vorbereitung. Dafür möchte ich ein besonderes Stück Stoff verarbeiten, einen „Sonnendruck“, den ich vor 2 Jahren gemacht habe. Dafür bestreicht man Stoff vollflächig mit einer verdünnten, pigmenthaltigen Stofffarbe, wie Seidenmalfarbe, legt eine Schablone auf und lässt den Stoff in der Sonne trocknen. Durch den Verdunstungssog des Wassers werden die Pigmente an die Stellen des Stoffes mitgezogen, an denen das Wasser am schnellsten verdunstet und sammeln sich da an. Dadurch entsteht ein interessanter Hell-Dunkel-Effekt, der durch die Schablone ein Motiv bildet.

Ich bin erstaunt, wie viele Stoffe/-reste ich doch noch in meinem Bestand ausfindig machen konnte, die sich damit kombinieren lassen.

Von rechts oben beginnend entgegen dem Uhrzeigersinn: ein Patchworkstoff, den ich mal in einem Sommerschlussverkauf gekauft hatte und ich gar nicht mehr weiß, wofür ich die daraus geschnittenen Schrägbänder verwendet habe. Ein Rest pinker Baumwoll-Cretonne aus dem ich ein Prinzessinnenkleid wie dieses hier für die Tochter einer Bekannten genäht hatte. Reste eines Baumwollrips, aus dem ich ein Sommer-Etuikleid nach meinem ersten gut passenden, selbstgemachten Kleiderschnitt genäht hatte und das, obwohl ich den Stoff vorgewaschen hatte, irgendwie mit jeder Wäsche ein klein wenig kürzer wurde. Und dabei habe ich die Farben so geliebt, schluchz. Einen Musterdruck von Spoonflower, mit dem ich die Größe der Motive sehen wollte, und sie deshalb mit Fill-a-Yard auf Baumwollpopeline drucken lassen hatte. Als Rückseite gedacht einen Cupro, den ich beim Kölner Nähbloggertreffen 2017 von den Erinnerungsstücken von Frau Prinzenrolle mitgenommen hatte. Jeder dieser Stoffe hat so seine eigene Geschichte für mich …

Auf der Suche nach weiteren Ideen der kreativen Stoffverwendung bin ich auf Furoshiki gestoßen. Japanische Geschenkverpackungen aus Stoff, die gleichzeitig für mich auch das Problem lösen, dass die manchmal so wunderschönen Geschenkpapiere nach dem Auspacken zerrissen und zerknüllt im Altpapier landen. Mein Furoshiki im nachfolgenden Bild schnitt ich quadratisch 75 cm x 75 cm, d.h. nur halbe Stoffbreite, damit rein rechnerisch in der Statistik 0,38 Meter Verbrauch.

Den Stoffverbrauch für Furoshiki kann man auch doppeln, wenn die Geschenktücher zweilagig genäht werden, wie es wohl auch im Original gemacht wird.

Ich wünsche uns allen einen schönen Sommer mit Zeit und Muße zum Nähen. Bis zum nächsten Stoffelagerupdate!

9 Kommentare zu „Aus dem Stoffelager geplaudert – 2019.03

  1. Sehr beeindruckend Deine Bilanz und so schön Deine Projekte! Die Patchworkdecke gefällt mir unglaublich gut, so tolle Farben! Ich habe Deinen Beitrag beim Update Stoffidät verlinkt, hoffe, das geht in Ordnung! Ich bin etwas aus dem Rythmus, weil im Mai so gar nichts an der Nähmaschine passiert ist…. Liebe Grüße und wunderbare Ferientage für Dich und Deine Familie! LG Kuestensocke

    Gefällt 1 Person

    1. Dankeschön für Dein Lob und Deine Worte und Wünsche. Ich mag Pink und Grün als Kombination sehr, auch wenn ich sie als Kleidungsstück für mich wohl nicht mehr nähen und tragen werde. Danke auch für die Verlinkung! Ich wünsche ebenfalls eine schöne Zeit! Liebe Grüße!

      Like

  2. Furoshiki ist ja eine nette Idee. Dein Bündelchen sieht herzallerliebst aus. Wenn man es einlagig macht, aber schön säumt, könnte der Beschenkte es als kleine Mitteldecke nutzen, ist vielleicht auch nicht schlecht.
    Fröhliches Weiter-Diäten!
    Elke

    Gefällt 1 Person

  3. Das mit der Geschenkverpackung aus Stoff finde ich eine großartige Idee. Ich hatte auch schon mal an Stoffbeutel mit Schnurzug gedacht, aber manches bekommt man da nicht so einfach rein. Da ist Furoshiki die bessere Wahl. Danke für die Idee!

    Gefällt 1 Person

    1. Dankeschön und gern geschehen! Ich muss nur noch einige Geschenktücher mal auf Vorrat vorbereiten. So schnell wie Papier von der Rolle abschneiden geht es dann doch nicht. Liebe Grüße!

      Like

Ich bin neugierig auf Deinen Kommentar :-) Bitte hab Verständnis, dass ich Kommentare zuerst lese und dann freischalte. Danke!

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..